Ärzte verordnen bei bestimmten Krankheiten und Behinderungen, nach Unfällen oder bei schwerwiegenden psychischen Leiden Rehabilitationsleistungen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Nicht selten führen solche Ereignisse bei den Patienten zu erheblichen Einschnitten im Alltag. Zum Beispiel können der Verlust des Arbeitsplatzes drohen oder Probleme beim Einstieg oder der Rückkehr ins Berufsleben auftreten.
Unter den aufgezählten Voraussetzungen hilft den Menschen ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität zurückzugehen Rehabilitation – und zwar nicht nur punktuell, sondern in allen Phasen des Krankheitsverlaufs. Darüber hinaus hält Rehabilitation gesund und fit, verhindert Frühverrentung sowie Pflegebedürftigkeit, hilft gleichermaßen Erwerbsfähigkeit und das soziale Umfeld zu erhalten, vermeidet Behinderungen und fördert die Selbstbestimmung.
Die Bedeutung der Rehabilitation leitet sich aus dem Lateinischen ab und heißt übersetzt "wieder tauglich machen" – also: „Wiederherstellung". Neben dem Wiederherstellen der körperlichen und psychischen Funktionen sollen die Menschen auch dazu befähigt werden, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen oder ihrem Beruf nachzugehen. Es gilt verlorengegangene Fähigkeiten von neuem zu erlernen oder durch Stärkung bestehender Fähigkeiten auszugleichen.
Es geht bei der Rehabilitation also um eine Vernetzung von Prävention und Nachsorge mit dem sozialen und beruflichen Umfeld nach einem ganzheitlichen Ansatz. Rehabilitationsziele werden gemeinsam mit dem Patienten individuell erarbeitet, um den bestmöglichen Effekt für Körper und Psyche zu erreichen. Dafür sorgen Ärzte, Physiotherapeuten, Sozialpädagogen, Psychologen, Ausbilder, Lehrkräfte, Integrationsexperten und andere Berufsgruppen, die mit den Patienten und deren Angehörigen in multiprofessionellen Teams zusammenarbeiten.
Die Durchführung der medizinischen Rehabilitation erfolgt stationär und in zunehmenden Maße auch ambulant. Ob der Patient eine stationäre oder ambulante Rehabilitation erhält, hängt von seinem Gesundheitszustand ab. Ist er mobil und kann sich zu Hause selbst versorgen, so wird die ambulante Rehabilitation verordnet, bei der der Patient die Nacht zu Hause verbringt. Tagsüber geht der Patient in die ambulante Rehabilitationseinrichtung und wird entsprechend seines Behandlungsplanes betreut. Sollte eine ambulante Rehabilitation nicht möglich sein, ist der Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik sinnvoll. Der Patient wohnt für die Zeit der stationären Rehabilitation in einer entsprechenden Einrichtung. Stationäre Rehabilitationen werden umgangssprachlich oft auch als Kuren genannt.
Zusammengefasst bedeutet medizinische Rehabilitation:
- Wiederherstellen:
- Nach einer schweren Erkrankung oder bei chronischen Leiden wird die Leistungsfähigkeit das Einzelnen für den Alltag und das Berufsleben wiederhergestellt oder wesentlich verbessert.
- Wieder befähigen:
- Verlorene Fähigkeiten werden wieder erlernt, um die Teilnahme an Beruf und Gesellschaft zu sichern.
- Wieder ausgleichen:
- Verlorene Fähigkeiten werden ersetzt, indem bestehende Kenntnisse und Fertigkeiten gestärkt bzw. neue erlernt werden.
- (Quelle: HealthCapital Berlin Brandenburg/ Rehabilitationsatlas für Berlin und Brandenburg, Stand 2008)
Phasen der Rehabilitation
- Phase A
- Akutbehandlung (Intensivstation)
- Phase B
- Frührehabilitation, Barthel-Index < 25
- Phase C
- weiterführende Rehabilitation (weitgehend pflegebedürftig, Barthel-Index 30 - 65)
- Phase D
- Anschlussheilbehandlung (= AHB; weitgehend selbstständig, Barthel-Index 70 - 100)
- Phase E
- Nachsorge und berufliche Rehabilitation
- Phase F
- aktivierende (Langzeit-)Behandlungspflege, ambulant oder stationär
- Quelle: wikipedia